„Berlin Bloody Mary“ – G. S. Foster

“ … »Haben Sie schon einmal von Bloody Mary gehört?«
»Ich bin eher ein Fan von Piña Colada.«
»Nein, das meine ich nicht. Ich spreche nicht von einem Cocktail, sondern von einem Geist.« …“

Sie lauert hinter den Spiegeln … und niemand kann ihr entkommen …
Auf der Flucht vor den Erinnerungen an ihre grausamen Erlebnisse verschlägt es die frühere Ghostwriterin Penny Archer nach Berlin. Am Tiefpunkt angekommen und von Verzweiflung geplagt, hofft sie, hier endlich ihren Frieden zu finden. Doch die Mächte des Bösen verfolgen sie überallhin.
Rätselhafte Studentenmorde, zerschlagene Spiegel und entsetzlich verstümmelte Leichen erschüttern die deutsche Hauptstadt und stellen die Polizei vor viele Rätsel. Nur Penny scheint mit ihrer Erfahrung im Kampf gegen das Übernatürliche zu wissen, wer oder was dahinterstecken könnte.
Als ihr klar wird, dass sich eine harmlose Mutprobe und der Blick in den Spiegel zu einer tödlichen Falle entwickelt haben, ist es bereits zu spät. Penny ist mittendrin in der gefährlichen Welt hinter den Spiegeln und muss feststellen, dass manche Legenden real sind …

Nach dem Tod ihrer Schwester und ihrer Freundin hat Penny genug. Auf ihrer Flucht vor den Erinnerungen ist sie im Flughafenhotel in Berlin gelandet und es soll ihrer letzte Station sein.
Beim ersten Versuch reißt der Strick, beim zweiten steht plötzlich ein Zimmermädchen hinter ihr. Miriam redet ihr gut zu und so legt Penny ihre Selbstmordpläne erstmal auf Eis.

Als sie am nächsten Morgen mitbekommt, dass Miriams Tochter auf eine sehr merkwürdige Art zu Tode kam, wird sie hellhörig und muss ihr natürlich zur Seite stehen, immerhin kennt sie sich inzwischen mit seltsamen Morden aus und sie hat da schon eine Ahnung …

Meine erste Rezi in diesem noch neuen Jahr widmet sich einem Buch, dass ich bereits im November gelesen habe, bisher bin ich allerdings noch nicht dazu gekommen, meine Meinung darüber kundzutun, und einer ganz besonderen Frau.
„Bloody Mary“, wer kennt die Legende des rachsüchtigen Weibsbildes, das in den Spiegeln lebt nicht. Ihren Geist zu beschwören, ist eine Jahrzehnte alte Mutprobe, die immer wieder etwas abgewandelt wird. Eines bleibt jedoch immer gleich, man muss das Licht löschen, sich vor einen Spiegel stellen und mit einer Kerze in der Hand ihren Namen flüstern, dann erscheint sie … 
Nach all den Ereignissen in den vergangenen Teilen ist Penny am Ende. Sie hat Menschen verloren, die ihr am Herzen lagen und Dinge gesehen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Sie will Ruhe, endgültig. Doch dann begegnet sie Miriam, deren Tochter einen grausamen Tod gestorben ist, durchbohrt von Spiegelscherben. Und sie ist nicht das einzige Opfer.
Penny ahnt recht schnell, was vor sich geht und hat eigentlich keine Lust einzugreifen, aber sie schuldet Miriam etwas und ist so, ehe sie sich versieht, wieder mittendrin im Geschehen, trotz ihrer Vorsätze.
Nach Werwölfen, Vampiren und Satan höchstpersönlich ist nun also Bloody Mary am Zug, sehr zu meiner Freude, denn ich mag urbane Legenden und gerade Bloody Mary wird ja in verschiedensten Büchern, Filmen und Serien immer wieder aufgegriffen. Allerdings bin ich ihr noch nie in Deutschland begegnet und auch für Penny ist das ein neues Pflaster, was das ganze noch interessanter macht. Und mal ehrlich, wer hat sich in seiner Jugend nicht Filme wie „Düstere Legenden“, „Candyman“ oder „Blair Witch“ inhaliert? Also ich auf jeden Fall und der eine oder andere hat mir durchaus etwas Angst gemacht, auch wenn ich heute darüber nur Lachen kann. Trotzdem mag ich diese Gruselatmosphäre auch heute noch, so eine leichte Gänsehaut ist irgendwie ein tolles Gefühl, natürlich nur gemütlich auf der Couch, während die armen Opfer um ihr Leben fürchten.
In „Berlin Bloody Mary“ versteht es G. S. Foster erneut, Figuren zu erschaffen, die man einfach lieben oder hassen muss, Miriam, die liebenswerte Ex-Hotelangestellte mit Muttergefühlen, fällt dabei eindeutig in die erste Kategorie, während der gefühlskalte, nur um den guten Ruf seiner Uni besorgte Rektor  eher der letzteren zuzuordnen ist. Zwischen den beiden steht Penny und die muss man einfach mögen. Warum? Wenn ihr eins der Bücher gelesen habt, wisst ihr das bereits und falls nicht, findet es einfach selbst heraus.^^

„Berlin Bloody Mary“ ist erstmal ein würdiger Abgang für Penny, sie hat sich ihre Auszeit wohl verdient, wenn auch auf eine angenehmere Art und Weise und ich bin gespannt, was mich nun aus der Feder von G. S. Foster erwartet. Mit seiner Penny Archer Reihe hat er die Messlatte hoch gelegtund mich auch mit dem vorerst letzten Band wieder in seinen Bann gezogen, das macht 4 von 5 Miezekatzen für die ehemalige Ghostwriterin.

01. „Der Geist eines Psychopathen“
02. „Der Dämon in den Dünen“
03. „Die Bestie im Central Park“
04. „Der Vampir von Hollywood“
05. „Der Satan in San Francisco“
06. „Berlin Bloody Mary“

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