“ … Aber nun schwor sie sich, dass sie sich niemals kampflos ergeben würde, und sollte sie die Chance bekommen, würde sie die Königin töten. Ihre Mutter war vor langer Zeit gestorben und das gerzlose Scheusal, das von ihr übrig geblieben war, verdiente es nicht, zu leben. Es war eine Plage für die Welt und musste vernichtet werden. …“ (Seite 111-112)
Margery fand sich an einem wundersamen Ort wieder, von dem sie nicht gewusst hatte, dass er existierte. Vor ihr erstreckte sich ein blühendes Feld. Es waren unzählige Mohnblumen. Alle erstrahlten in der verbotenen Farbe – Rot.
»Spürst du den Windhauch?«, fragte Ember, während sie langsam durch die Wiese schritt. Sie hatte ihre Arme ausgebreitet, sodass sie mit den Fingerspitzen die Blüten im Vorrübergehen berührte. »Der Wind kommt von den vielen Seelen, welche über diese Wiese tanzen. Es sind die ruhelosen Geister der Mädchen, die deine Mutter in ihrem Keller getötet hat. Ihr Blut hat die Blumen rot gefärbt. Sie müssen nun sieben Jahre über dieses Feld tanzen, erst dann sind sie frei und dürfen in ein nächstes Leben weiterziehen.«
Auch „Der Tanz der verlorenen Seelen“, der 6. Band der Grimm-Chroniken, spielt wieder auf verschiedenen Zeitebenen.
Während Mary und Dorian nach einer anstrengenden Reise endlich auf die Erdenmutter treffen und um ihre eigene kleine Welt bitten, kehren Maggy und Joe in die „normale“ Welt nach Berlin zurück, um Hilfe für Will zu organisieren.
Margery hingegen schließt Freundschaft mit ihrer Kammerzofe Ember, mit der sie sich heimlich aus dem Schloss schleicht.
Mit Ember taucht ein neuer, wichtiger Charakter auf, das Mädchen zeigt Margery, was außerhalb des Schlosses vorgeht und scheint vor nichts Angst zu haben, ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen, bin mir aber wie üblich mal wieder nicht ganz sicher, ob sie tatsächlich die ist, die sie vorgibt zu sein, den sie weiß Dinge, die, nun ja …^^ Auf jeden Fall bin ich gespannt, was es mit ihr auf sich hat, im nächsten Band „Das Aschemädchen“ gibt es hoffentlich mehr zu ihr.
Außerdem erfährt der Leser diesmal einige wichtige Dinge zur Entstehung von Engelland, die mit Sicherheit noch wichtig werden.
Wie immer nimmt Maya Shepherd Bezug auf verschiedenste Märchen, diesmal nicht nur die der Gebrüder Grimm, denn neben Rapunzel und Dornröschen ist da noch die Sache mit den Spiegelscherben. Ich hab ewig überlegt, aus welchem Märchen das stammt und muss gestehen, ich bin nicht darauf gekommen. Zum Glück gibt es wieder ein Nachwort, in dem die Autorin sich dazu äußert, sonst würde ich mir wahrscheinlich immer noch den Kopf darüber zerbrechen.
Blut ist nicht immer dicker als Wasser, was Lügen, Intrigen und Machtspiele angeht, können es „Die Grimm-Chroniken“ locker mit jeder Serie über machtgierige Familiendynastien aufnehmen.
Dafür vergebe ich erneut 4 von 5 Miezekatzen und bin gespannt, was mich im nächsten Band erwartet.
Die Grimm-Chroniken:
01. „Die Apfelprinzessin“
02. „Asche, Blut und Schnee“
03. „Der schlafende Tod“
04. „Der Gesang der Sirenen“
05. „Der goldene Apfel“
06. „Der Tanz der verlorenen Seelen“
07. „Das Aschemädchen“
08. „Dornen, Rosen und Federn“
09. „Die verbotene Farbe“
10. „Der schwarze Spiegel“
11. „Träume aus Gold und Stroh“
12. „Das Mondmädchen“
13. „Die vergessenen Sieben“
14. „Der Sohn des Drachen“
15. „Rosenkuss und Dornenkrone“
16. „Der Dornenprinz“
17. „Wolfsblut im Sternenregen“
18. „Unterhalb des Horizonts“
19. „Hexenherz“
20. „Der Spiegelball“
21. „Blutrote Schwestern“
22. „Der Märchenschreiber“
23. „Das Unglückskind“
24. „Die Tochter des Todes“
25. „Das Labyrinth der Königin“
26. „Krieg der Farben“