“ … Jemanden zu erstechen war für das Opfer und den Angreifer traumatisierend – es war nicht so wie im Film. …“ (Seite 107)
Auf dem Heimweg von einer Party wird die junge Künstlerin Misty Himura von einer Gruppe von Männern überfallen. Nachdem sie erbarmungslos vergewaltigt wurde, lässt man sie hilflos zum Sterben liegen.
Doch Misty überlebt – körperlich und seelisch zerstört. Und so traumatisiert, dass sie sich eine Waffe besorgt.
Sie will ihr Leben zurück. Oder ein Neues.
Und so gibt es für Misty kein Halten mehr. Sie jagt die Sexualstraftäter in ihrer Stadt und tötet sie schmerzvoll und grausam. Und dann hört sie von Mister Snuff …
Von einer Party allein auf dem Weg nach Hause wird Misty in einer dunklen Gasse von einer Frau um Hilfe gebeten. Zu spät erkennt sie, dass sie in eine Falle getappt ist und wird brutal vergewaltigt. Von heute auf morgen ändert sich ihr Leben. Sie lässt ihre Vorlesungen sausen und kapselt sich ab, ihr einziger Trost ist ihr Freund Christian. Doch dann wird sie Zeugin von Gewalt gegen eine junge Frau und tickt aus …
Nach „Dr. Sadist“ und „Mister Snuff“ hat mit „Ms. Vengeance“ nun auch der dritte Band von Jon Athans Snuff Network Reihe ein Zuhause in der Extrem Reihe des Festa Verlags gefunden, auch wenn die Bände hier in einer etwas anderen Reihenfolge als im Original erschienen. Das die Handlung jedoch nicht aufeinander aufbaut, sondern es nur ein paar wenige Berührungspunkte gibt, ist das egal. Der vierte Band „Kill Wu“ bildet den Abschluss der Rache-Serie, soweit ich weiß, gibt es für den allerdings noch keinen Erscheinungstermin.
Doch zurück zu „Miss Vengeance“ und Protagonistin Mizuki, der auf dem Rückweeg von einer Party in einer dunklen Straße Schreckliches widerfährt. Drei Männer und eine Frau haben ihr aufgelauert, um sie zu entführen. Da sie sich wehrt und einiges an Prügel einsteckt, ist sie für die Gruppe wertlos, was die Männer jedoch nicht davon abhält, sie unter Zuspruch der Frau brutal zu vergewaltigen. Diese wenigen Minuten verändern Mistys Leben komplett. Während sie sich anfangs verkriecht und von der Außenwelt abschottet, kommt es bald zu einem Zwischenfall, der zeigt, dass das der falsche Weg für sie ist. Sie findet ein Ventil, um mit ihrer Wut und ihrem Schmerz umzugehen und lässt stattdessen andere leiden.
Wer bereits mit Jon Athan Bekanntschaft geschlossen hat, weiß, dass man von ihm zwar keine hochtrabenden Geschichten serviert bekommt, dafür aber immer das, was man erwartet, nämlich Folter, literweise Blut und Figuren, deren Moral komplett über Bord gegangen ist. Egal ob Misty, Bradley oder Russell, alle drei Protagonisten treffen, getrieben von Rache, äußerst fragwürdige Entscheidungen und trotzdem kommt man nicht umhin ihnen die Daumen zu drücken, denn immerhin kämpfen sie gegen das pure Böse in Form von Mister Wu, der sich hoffentlich bald selbst auf der Bildfläche erscheinen wird.
Der blutige Rachefeldzug einer vergewaltigten Frau ist zwar vorhersehbar, aber dennoch spannend. Leider finde ich die Übersetzung alles andere als gelungenund da mir das in den anderen Büchern von Jon Athan nie aufgefallen ist, habe ich mal einen Blick auf die Übersetzer geworfen. Tatsächlich waren es andere und die haben ihren Job wesentlich besser gemacht. Ich will niemandem ans Bein pinkeln, aber wenn immer wieder dieselben teilweise merkwürdigen Formulierungen benutzt werden, stört mich das in meinem Lesefluss und irgendwann macht das Buch keinen Spaß mehr, auch wenn die Story selbst vielleicht gar nicht so schlecht ist. Mit einer besseren Übersetzung hätte „Miss Vengeance“ bei mir wahrscheinlich mehr gepunktet, so vergebe ich nur 3 von 5 Miezekatzen.
01. „Mister Snuff“
02. „Miss Vengeance“
03. „Doktor Sadist“
04. „Kill Wu“