So langsam aber sicher wird es Zeit für meinen Jahresrückblick 2024 und meine Tops und Flops.
Insgesamt habe ich 157 Bücher gelesen, nicht ganz so viele wie im Jahr davor. Die meisten davon haben mir tatsächlich gefallen, aber natürlich gab es auch ein paar Reinfälle. So schlimm, dass ich abgebrochen habe, war es dann aber doch nicht, hauptsächlich, weil ich selbst bei den miesen Büchern immer noch gehofft habe, dass sie zum Ende hin besser werden. Spoiler: Wurden sie nicht. Ich muss mir einfach angewöhnen meine Lektüre wegzulegen, wenn sie mir auch nach der Hälfte immer noch nicht zusagt. Aber hey, das habe ich mir jetzt schon so oft vorgenommen …
Natürlich auch wieder ein paar Überraschungen und so will ich euch, wie jedes Jahr, meine 5 Tops und Flops zeigen. Aber wundert euch nicht, denn das sind nicht automatisch auch die Bücher mit der höchsten oder niedrigsten Bewertung. Ich habe euch meine jeweilige Rezi dazu verlingt und werde mich bei einer Reihe auf den ersten Band beschränken.
Fangen wir mit den Flops an:
• „Suicide Forrest“ – Jeremy Bates
• „Das Hospiz“ – Rick Jones
• „Das ewige Spiel“ – Andreas Laufhütte
• „Hardcore Kelli“ – Wrath James White
• „House of Hunger“ – Alexis Henderson
„Suicide Forrest“ habe ich gelesen, weil der Aokigahara Jukai, der Selbstmorwald in Japan, einfach eine wahnsinnig spannende Location ist, da kann man gar nichts falsch machen, dachte ich zumindest bis dahin. Doch Jeremy Bates schafft es, mir mit seiner kleinen Reisegruppe, die dort strandet so dermaßen zu langweilen, dass ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. Ich wünschte, ich hätte es getan. Ähnlich einschläfernd ist auch „Das Hospiz“, dabei klang der Klappentext echt spannend. Die Einrichtung, in der sich niemand um die Bewohner kümmert und in der außerdem eine unheimliche Macht ihr Unwesen treibt, war weder unheimlich, noch spannend, selbst der Protagonist hat mich einfach nur genervt. Apropos nerven und unheimliche Mächte, das trifft genauso auf „Das ewige Spiel“ zu. Bis heute habe ich nicht verstanden, was mir Andreas Laufhütte mit dieser Geschichte sagen wollte. Auf „Hardcore Kelli“ habe ich mich riesig gefreut, endlich neuer Stoff von Wrath James White. Die Ernüchterung kam schnell, nur minimale Spuren der üblichen Gesellschaftskritik, dafür eine völlig unrealistische Story, bei der ein minderjähriger Teenager, der auf einer Horrorcon mal eben ein paar Comics gegen eine riesige Axt eintauscht nur das Tüpfelchen auf dem i ist. Kommen wir zum letzten Kandidaten. „Das Jahr der Hexen“ von Alexis Henderson fand ich richtig gut, dementsprechend gespannt war ich auf „House of Hunger“ und dann war die Enttäuschung groß, denn ich bekam eine einfallslose Geschichte mit lesbischen Vampiren auf dem Niveau eines Softpornos. Erotisch? Nö. Spannend? Nö. Charaktere, die mich permanent den Kopf schütteln ließen? Oh ja …
Die Größe der Bücher hat übrigens nichts zu bedeuten. Da ich die unteren 3 als eBook gelesen habe, hatte ich kein Printexemplar fürs Foto zur Hand, also musste ich die Cover so einfügen.
Nach soviel Gemeckere kommen wir nun zu meinen ganz persönlichen Highlights, hier also meine 5 Tops:
• „Der Totenarzt“ – Chris Carter
• „Slewfoot“ – Brom
• „The Asylum Confessions“ – Jack Steen
• „Was die Toten bewegt“ – T. Kingfisher
• „Stalking Jack the Ripper“ – Kerri Maniscalco
Dass Chris Carters aktueller Thriller dabei ist, wird niemanden wundern, der mich kennt und das nicht nur, weil Chris einer meiner liebsten Autoren ist, nein, auch der neue Fall von Hunter und Garcia hat mich gefesselt, weil er etwas anders ist und mit einem Charakter aufwartet, der hoffentlich auch in den folgenden Bänden wieder auftauchen wird. „Slewfoot“ war meine Weihnachtslektüre, eine wunderbare Story über Selbstbestimmung, Hexen und Waldgeister, menschliche Gier und noch so viel mehr, ein typischer Brom halt in einer tollen illustrierten Ausgabe aus dem Festa Verlag. Auch der nächste Titel stammt aus dem Hause Festa, in „The Asylum Confessions“ dreht sich alles um einen Nachtpfleger, der den kriminellen Geisteskranken in seiner Abteilung die letzte Beichte abnimmt. Dabei wird deutlich, dass nicht jeder, der dort einsitzt auch ein verabscheuungswürdiger Verbrecher ist, einige der Schicksale dort machen wirklich betroffen. Ein ganz besonderer Leckerbissen für mich war außerdem „Was die Toten bewegt“, T. Kingfishers Interpretation von Edgar Allan Poes „Der Untergang des Hauses Usher“. Wie schon in „Wie man einen Prinzen tötet“ hat mich der Erzählstil der Autorin verzaubert, hier allerdings auf eine ganz andere, wunderbar düstere Art. Außerdem hat für mich nie ein Titel besser gepasst als hier, man darf ihn durchaus wörtlich nehmen.^^ Der letzte Titel ist eine ganz besondere Überraschung, denn Kerri Maniscalco stand mit „Kingdom of the Wicked“ letztes Jahr auf der Flop-Seite, dabei mochte ich die Story an sich, wäre da nicht das ständige Rumgesabber der Protagonistin gewesen, wenn sie an ihren ach so bösen Feinds denkt. Brrr, mich schüttelt es jetzt noch … Trotzdem habe ich ihr mit „Stalking Jack the Ripper“ noch eine Chance gegeben, na ja, neben Hexen ist der gute alte Jack ein Thema, das immer geht. Und auch wenn es hier wieder eine Liebesgeschichte gibt, ist die süß und nicht zum Fremdschämen, es gibt keine peinlichen seitenlangen Sexszenen, dafür Audrey Rose, ein Mädchen aus gutem Hause, das unbedingt Gerichtsmedizinerin werden will und aufgrund blutiger Vorkommnisse die Chance bekommt, ihre Fähigkeiten zu beweisen. Dabei widmet sich Band 1 Jack the Ripper, weiter geht es mit Dracula, Houdini und schließlich H. H. Holmes und seinem berühmten Mörderhotel. Den letzten Teil habe ich noch nicht gelesen, aber er liegt schon ganz oben auf meinem SUB und ich gehe mal ganz stark davon aus, das auch er mich nicht enttäuschen wird.
Soviel dazu. Ich bin gespannt, was 2025 so an Highlights für mich bereit hält und hoffe, dass ich auch dieses Jahr wieder ein gutes Händchen für meinen Lesestoff habe und Flops sich in Grenzen halten.
Dasselbe wünsche ich euch natürlich auch und eine angenehme Nacht, denn ich verkriech mich jetzt ins Bettchen.