„Locke & Key 2: Master Edition“ – Joe Hill, Gabriel Rodriguez

“ … »Man könnte meinen, das hier sei ein altes Haus. Aber Bode und du seht das richtig. Es ist ein Schlachtfeld. Und es gab schon viele Opfer.« … „

GEISTER UND GEHEIMNISSE
Seit ihr Vater brutal ermordet wurde, leben Tyler, Kinsey und Bode Locke mit ihrer Mutter im Keyhouse. Das alte Anwesen auf der Insel Lovecraft ist ein Ort voller Geheimnisse, an dem die unheilvolle Vergangenheit nie zur Ruhe kommt. Das hat vor allem mit den magischen Schlüsseln und Türen zu tun – die einen nicht nur in einen Geist verwandeln können – aber auch mit dem skrupellosen, finsteren Zack. Er stellt ein weiteres gefährliches Geheimnis dar, das mit dem Gestern und dem Keyhouse zu tun hat, und mit düsteren Absichten hat er sich in Tys Leben und in Kinseys Herz geschlichen. Und so werden die Locke-Kids mit immer mehr Finsternis konfrontiert…

Während Nina mehr und mehr dem Alkohol verfällt und in Erinnerungen schwelgt, schweben ihre Kinder in Lebensgefahr, denn Dodge ist noch immer auf der Suche nach dem Schlüssel und schreckt nicht davor zurück, Bode, Kinsey und Tyler dunkle Kreaturen auf den Hals zu hetzen. Und während ihre Mutter Trost am Boden von Weinflaschen sucht, versuchen die Kids herauszufinden, was in der Vergangenheit geschehen ist, natürlich auf ihre ganz eigene Art.

Als ich mit dem ersten Band startete, habe ich mich anfangs mit Gabriel Rodriguez Zeichenstil echt schwergetan, inzwischen weiß ich gar nicht mehr, was mich daran gestört hat, ich finde ihn toll und überaus passend, auch wenn die Figuren sich von denen in der Serie doch ganz schön unterscheiden, das beste Beispiel dafür ist wohl Nina. Die hat zwar sowohl im Comic, als auch in der Serie ein Alkoholproblem, ist mir in ersterem aber dermaßen unsympathisch, dass ich sie am liebsten jedes Mal schütteln und anschreien möchte. Aber auch mit Tyler hab ich so meine Probleme, dafür liebe ich Bode, auch wenn der aufgrund seines Alters natürlich sehr naiv ist, aber eben auch clever …
Im Gegensatz zum Vorgänger geht es diesmal wesentlich blutiger zu und die Grenze zwischen gut und böse verschwimmt in bisschen, denn auch die Locke-Kinder sind keine Unschuldsengel, stehen aber immer füreinander ein und das finde ich so toll. Wenn sie sich schon nicht auf ihre Mutter verlassen können, dann wenigstens auf einander.
Joe Hill gelingt es auch diesmal in seiner Geschichte das Augenmerk auf allgegenwärtige Probleme wie den Hass auf Schwule oder Rassismus zu lenken. Er flechtet diese Dinge ins Geschehen ein und erspart dem Leser den erhobenen Zeigefinger, trotzdem weiß man genau, worauf er hinaus will und genau das mag ich an ihm.
Manchmal ertappe ich mich tatsächlich dabei, darüber nachzudenken, was ich wohl mit all den Schlüsseln anfangen würde, da tun sich so viele Möglichkeiten auf. Der Preis dafür ist allerdings hoch, wäre ich bereit, den zu zahlen? In die Haut eines Anderen zu schlüpfen oder als stolzer Adler  seine Runden am Himmel zu drehen, mag verlockend erscheinen, da ist jedoch auch die andere Seite, denn die Schlüssel bringen auch Leid und Tod, das sieht man am Umfeld der Familie Locke ganz deutlich. Ich werde wohl meien Schlüssel wohl weiterhin nur dazu nutzen, gewöhnliche Türen zu öffen und ich denke, damit kann ich ganz gut leben.^^

„Locke & Key“ weiß auch mit dem zweiten Band zu fesseln. Ging es im Vorgänger noch recht gemächlich daher, so überstürzen sich jetzt die Ereignisse. Es gibt mehr Schlüssel, mehr Action, wird düsterer und blutiger. Am Ende bleibt der Leser mit einem bösen Cliffhanger zurück und es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als schnellstens zum dritten und letzten Band zu greifen. Auch ich war wieder gern mit der Locke Family unterwegs, hab mit ihnen triumphiert und gelitten, dafür gibt es 5 von 5 Miezekatzen.

„Locke & Key 1: Master Edition“
„Locke & Key 2: Master Edition“
„Locke & Key 3: Master Edition“

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