„Der Knochenbrecher“ – Chris Carter

»Metall, relativ schwer, sieht selbstgebaut aus …«, stellte Dr. Winston fest, während er den Gegenstand in seiner Hand betrachtete. »Aber ich habe immer noch keine Ahnung, was …« Mitten im Satz brach er plötzlich ab. Erspürte das Herz in seiner Brust wie wild schlagen. Seine Augen weiteten sich. »O mein Gott …« (Seite 8) 

Wenn es Nacht wird in Los Angeles gibt es einen Mann, der keinen Schlaf findet. Von Alpträumen geplagt, ist er auf der Suche nach seinem nächsten Opfer. Er ist ein kaltblütiger Killer. Nur einer kann ihn aufhalten: Robert Hunter – Polizist, Profiler, Held des LAPD. Er weiß, wo er suchen muss. Die Jagd hat längst begonnen. Schlaf schön, L.A.!

Während Hunter und Garcia den Tatort eines Mordes untersuchen, wird das Opfer, eine junge Frau, in der Gerichtsmedizin obduziert. Dabei entdeckt der Pathologe, dass etwas in den Körper der Toten eingeführt wurde. Er entfernt den Gegenstand, der sich als selbstgebauter Sprengsatz erweist und so gibt es kurz darauf zwei weitere Leichen. Für Hunter wird der Fall persönlich, denn er kannte Dr. Winston, außerdem war er ein Freund seiner Chefin. Und natürlich taucht schon bald eine weitere Tote auf, die dem ersten Opfer verblüffend ähnlich sieht.

Natürlich habe ich „Der Knochenbrecher“ bereits vor Jahren gelesen, allerdings ist meine Rezi dazu irgendwo verschüttet gegangen, vielleicht hab ich auch nie eine geschrieben, wer weiß das schon. Fakt ist hingegen, dass in der Hunter und Garcia Reihe vier unschöne Lücken klaffen, die ich füllen muss, also blieb mir nur ein Re-Read, in diesem Fall hab ich das aber gern auf mich genommen, denn, wirklich erinnern konnte ich mich an den 3. Fall des Ermittlerduos nicht mehr. Und so wurde an diesem kalten Novemberwochenende das inzwischen schon etwas vergilbte Buch aus dem Regal befreit und einer weiteren Lesung unterzogen.^^
Diesmal bekommen es Hunter und Garcia mit einem Opfer zu tun, außer einem zugenähten Mund und einer zugenähten Vagina keine weiteren sichtbaren Verletzungen aufweist, tot ist die junge Frau aber dennoch. Und da sie kurz darauf samt Pathologen und dessen Gehilfen buchstäblich explodiert, bleibt die Todesursache unbekannt. Dafür wächst der Druck auf Hunter, denn wenn jemand aus den eigenen Reihen stirbt, will jeder so schnell wie möglich Ergebnisse sehen. Und dann pfuscht ihm auch noch eine Privatermittlerin ins Handwerk …
Neben den beiden Ermittlern sind es diesmal vor allem Frauen, die eine tragende Rolle spielen. Da wären die verschwundene Konzertmeisterin Katia Kudrov, in deren Leben man einen kleinen Eindruck erhält, Whitney Myers, eine ehemalige Polizistin, die nun privat ermittelt und schließlich Captain Blake, die hier irgendwie nicht so inkompetent erscheint wie in den späteren Büchern. Ihnen gegenüber steht ein Killer, der, anders als bisher, kein Interesse daran zu haben scheint, seine Opfer zu quälen, das macht ihn aber nicht unbedingt weniger brutal als seine Vorgänger und Nachfolger. Vom titelgebenden Knochenbrecher ist er allerdings meilenweit entfernt, wie man beim Ullstein Verlag ausgerechnet auf diesen Titel kam, werde ich wohl nie verstehen, „The Night Stalker“, wie das Buch im Original heißt, passt da viel besser. Dasselbe gilt für den Klappentext, ein paar belanglose Sätze, die nicht mal andeutungsweise auf das Geschehen eingehen. Was war los hier? Keine Zeit, keine Lust, kein Budget? Würde ich die Reihe nicht kennen, hätte ich das Buch vermutlich schnell wieder zur Seite gelegt und ein anderes gekauft.
Aber zum Glück kenne ich Hunter und Garcia bereits, die sich, obwohl sie grundverschieden sind, auch hier wieder perfekt ergänzen und so dem Killer Schritt für Schritt näher kommen. Und natürlich liebe ich Chris Carters Schreibstil, der teilweise sehr blutig ist, aber eben auch zeigt, dass er weiß, wovon er schreibt, auch wenn ich diesmal das Gefühl hatte, dass einige Details etwas weit hergeholt waren.

Okay, ich muss zugeben, „Der Knochenbrecher“ ist für mich nicht der beste Fall von Hunter und Garcia, aber immer noch verdammt spannend, erschreckend und auch überraschend und gerade als Frau habe ich mich beim Lesen schon ein bisschen unwohl gefühlt. Allein die Vorstellung …, ach, lest es einfach selbst. 

01. „Der Kruzifix-Killer“ 
02. „Der Vollstrecker“
03. „Der Knochenbrecher“ 
04. „Totenkünstler“
05. „Der Totschläger“
06. „Die stille Bestie“
07. „I Am Death – Der Totmacher“
08. „Death Call – Er bringt den Tod“
09. „Blutrausch – Er muss töten“
10. „Jagd auf die Bestie“ 
11. „Bluthölle“ 
12. „Blutige Stufen“

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