“ … Mein Name ist Phineas Troutt. An schlechten Tagen, die bei mir häufig vorkommen, fühle ich mich als drogensüchtiger Loserarsch, der seinen letzten Funken Menschlichkeit an dem Tag verlor, an dem bei ihm Krebs festgestellt wurde. An den allzu seltenen guten Tagen sehe ich mich als Problemlöser. …“
»Zum Sterben eignete sich Chicago so gut wie jeder anderer Ort.«
Problemlöser Phineas Troutt sucht eine verschwundene Tochter aus gutem Haus. Zu verlieren hat er nichts. Jacqueline »Jack« Daniels vom Morddezernat in Chicago ermittelt in dem Fall eines Serienkillers, der grausam zugerichtete Mädchenleichen in Hotels zurücklässt. Der schräge Privatdetektiv Harry McGlade fahndet nach einer abgetauchten Stripperin. Drei Fälle für drei höchst unterschiedliche Ermittler, die daran glauben, dass das Gute siegt.
Unterdessen feiert »Der Club«, eine Gruppe junger, reicher Männer, ausgelassene Partys am Lake Violet und pflanzt gern Kiefern auf dem einsamen Seegrundstück. Denn Leichen sind der beste Dünger.
Jack, Harry und Phin führen ihre eigenen Ermittlungen ohne zu wissen, dass sie denselben Fall bearbeiten. Während Phin ein verschwundenes Mädchen sucht und Harry hofft, denjenigen zu finden, der ihm nach dem Leben trachtet, jagt Jack einen Killer, der sich mit Frauen in Motelzimmern vergnügt und sie dann brutal ermordet. Ihre Ermittlungen führen sie schließlich zusammen und auf die Spur von jungen Männern, die gern spezielle Partys feiern.
„Sterbenshauch“ ist der 2. Band der Phineas Troutt Trilogie, die inzwischen überarbeitet wurde und nun Teil der Jack Daniels Reihe ist.
Anders als in seinen vorherigen Thrillern gibt es diesmal gleich drei gutbekannte Protagonisten, die zu Beginn in ihren eigenen Fällen ermitteln. Da wäre die Polizistin Jack Daniels, die auf der Jagd nach einem Killer ist, der Junge Frauen in Motelzimmern quält und ermordet, Privatdetektiv und Jacks ehemaliger Partner Harry McGlade, der, ganz in seinem Element, eine abgetauchte Stripperin sucht und schließlich „Problemlöser“ Phin, der an Krebs erkrankt ist und nichts mehr zu verlieren hat. Sie alle ahnen nicht, dass sie dieselben Täter suchen, die ihren grausamen Spieltrieb befriedigen wollen. Als Leser ist einem das recht früh klar, die Ermittler müssen sich aber erst Schritt für Schritt zu dieser Erkenntnis hinarbeiten und so lässt J. A. Konrath erstmal jeden von ihnen seine eigene Geschichte in der Ich-Perspektive erzählen, ein interessanter Ansatz, vor allem auch, weil so der gute Harry endlich einmal selbst zu Wort kommt. Vor allem bei ihm sollte man also darauf vorbereitet sein, dass es sehr trashig und nicht sonderlich niveauvoll zugeht, aber genau dafür liebe ich ihn. Da über den Kapiteln immer der Name desjenigen steht, der gerade erzählt, kommt man auch nicht durcheinander. Man kann jetzt natürlich bemängeln, dass Phin diesmal etwas zu kurz kommt, aber ich gehe mal davon aus, dass er in der ursprünglichen Version mehr im Mittelpunkt stand, jetzt darf er das Buch aber immerhin noch eröffnen und beenden, was mir pwersönlich völlig ausreicht. Da ich auch seine beiden „Kollegen“ sehr mag, fand ich diese etwas andere Herangehensweise toll. Man erfährt so viel über das Trio, allerdings bleibt dabei der Fall fast ein bisschen auf der Strecke, das nehme ich dafür aber gern in Kauf. Ansonsten ist eigentlich alles wie gehabt, die Täter sind bösartig, die Morde blutig und es gibt jede Menge dumme Sprüche und flache Witze, kurzum, ich bekam, was ich erwartet habe.
Natürlich ist der Schreibstil des Autors Geschmackssache, wer mit bitterbösem schwarzen Humor und Schimpfwörtern Probleme hat oder damit, dass viele Dinge ins Lächerliche gezogen werden, ist hier definitiv fehl am Platz und sollte vielleicht besser zu Büchern von Chris Carter oder Andreas Gruber greifen.
Meine 3 liebsten Charaktere aus der Jack Daniels Reihe lassen mich als Leser erstmal unabhängig voneinander an ihren Fällen teilhaben, was will mein kleines finsteres Ermittlerherzchen mehr? Na ja, außer Kampfsporttraining mit Jack, ein schickes Abendessen mit Harry und auch für Phin hätte ich mit Sicherheit den einen oder anderen Auftrag.^^ Von mir gibt es 4 von 5 Miezekatzen.
