„Die Grimm-Chroniken 8: Dornen, Rosen und Federn“ – Maya Shepherd

“ … Sie war die Einzige, der ich mich anvertraute. Vor ihr brauchte ich mich nicht zu schämen. Baba Zima musste in ihrem Leben viele Dinge getan haben, die verwerflich waren. Sie hatte ihre eigene Seele längst verdorben, sodass sie genauso verloren war wie meine. …“ (Seite 44)

Zwischen all den weißen Schwänen tauchte auf einmal ein schwarzer auf. Sein Gefieder schimmerte beinahe bläulich im silbrigen Mondlicht. Er hatte einen roten Schnabel und ebenso rot glühende Augen, die er nun auf mich richtete, als würde er mich kennen. Sein Anblick verursachte mir eine Gänsehaut.
»Warum ist dieser Schwan schwarz?«, wandte ich mich an Baba Zima.
»Er symbolisiert das Böse, welches du in dir trägst«, antwortete sie mir mit rauer Stimme.

Der 8. Teil der Grimm-Chroniken spielt fast ausschließlich in Engelland und beschäftigt sich mit Mary, die schwanger ist und gerade mit ihrem Geliebten Dorian das ihr von der Erdenmutter vermachte Land aufbaut.
Doch langsam scheint sich die Kluft zwischen ihnen immer mehr zu verbreitern, beide haben Geheimnisse voreinander und Dorian ist immer öfter weg um ihr Land zu beschützen.
Doch auch Mary will nicht untätig bleiben und so sucht sie Rat bei der Hexe Baba Zima, die der Leser schon aus einer etwas späteren Zeit kennt. 

„Dornen, Rosen und Federn“, Titel und Cover passen perfekt zum Inhalt, denn Mary lässt sich mit der Hexe Baba Zima ein, um ihre Welt zu verteidigen. Sie will Magie erlernen, doch alles hat einen Preis und der ist manchmal verdammt hoch. Dass Engelland von Dornenhecken umschlossen ist, weiß der Leser ja bereits, jetzt erfährt er auch, woher die kommen.
Das Zusammentreffen mit der Hexe bekommt der Königin nicht besonders gut, denn diese verlangt gleich zu Beginn eine ganz besondere Bezahlung von Mary, das ist für mich ihr erster Schritt in Richtung Dunkelheit. Sie beginnt sich zu verändern und man weiß ja bereits, was aus ihr wird, hier erlebt man nun sozusagen mit, wie der Grundstein dafür gelegt wird. Dabei will Mary nach wie vor eigentlich nur Gutes tun, kommt dabei aber vom Weg ab. Ich persönlich finde ihre Figur sehr faszinierend, vor allem, da ich mir immer noch nicht wirklich sicher bin, was ich von ihr halten soll. Ist sie wirklich nur gut oder böse? Gibt es da nicht noch irgendwas dazwischen? Manchmal verabscheue ich ihre Taten, ein anderes Mal tut sie mir einfach nur leid, denn sie hat viel mitgemacht.
Maggie und Joe wird diesmal nur eine kleine Rolle zugestanden, sie sind nur Randfiguren, ebenso wie Margery und Wilhelm, aber das wird sich wohl bald wieder ändern.

Eine Hexe, Dornenhecken und Schwäne, was will man mehr?
Auch diesmal gibt es in den „Grimm-Chroniken“ sehr viel märchenhaftes und magisches zu entdecken, ich mache mich jedenfalls immer wieder gern auf die Reise nach Engelland, auch wenn es jedes Mal ein doch recht kurzes Vergnügen ist und so vergebe ich auch für Band  wieder 4 von 5 Miezekatzen und bin gespannt, was mich auf meinem Trip noch erwartet.

01. „Die Apfelprinzessin“
02. „Asche, Blut und Schnee“
03. „Der schlafende Tod“
04. „Der Gesang der Sirenen“
05. „Der goldene Apfel“
06. „Der Tanz der verlorenen Seelen“
07. „Das Aschemädchen“
08. „Dornen, Rosen und Federn“
09. „Die verbotene Farbe“
10. „Der schwarze Spiegel“
11. „Träume aus Gold und Stroh“
12. „Das Mondmädchen“
13. „Die vergessenen Sieben“
14. „Der Sohn des Drachen“
15. „Rosenkuss und Dornenkrone“
16. „Der Dornenprinz“
17. „Wolfsblut im Sternenregen“
18. „Unterhalb des Horizonts“
19. „Hexenherz“
20. „Der Spiegelball“
21. „Blutrote Schwestern“
22. „Der Märchenschreiber“
23. „Das Unglückskind“
24. „Die Tochter des Todes“
25. „Das Labyrinth der Königin“
26. „Krieg der Farben“

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