„Die Grimm-Chroniken 11: Träume aus Gold und Stroh““ – Maya Shepherd

“ … Nacht und Tag. Schwarz und Weiß. Zwei Extreme, die einander ebenbürtig sind. Aber das ist längst nicht alles, denn dazwischen muss es noch eine dritte Kraft geben, die zwischen beiden schwankt – die Dämmerung. Es waren nie nur zwei Mächte, sondern schon immer drei. Schwarz, Weiß und Rot. …“ (Seite 130)

In Träumen ist nichts unmöglich: Tote können wieder ein Teil unseres Lebens sein, wir erreichen die Ziele, von denen wir nicht einmal zu hoffen wagen, und wir sind mit den Menschen zusammen, nach denen wir uns sonst nur aus der Ferne sehnen.
Ich bin in der Lage, Träume zu schenken.
Meine Begabung hat sich herumgesprochen und dadurch wurde die böse Königin auf meine Familie aufmerksam. Sie nennt mich Rapunzel.
Manchmal frage ich mich, ob es nicht eher ein Fluch ist, anders zu sein.

Nachdem Maggy in den goldenen Apfel gebissen hat, liegt sie im Koma. Joe glaubt, dass nur noch Ember, der Phönix, ihr helfen kann und so macht er sich erneut auf den Weg nach Königswinter. Auf dem Bahnhof trifft er Julia, die dasselbe Ziel hat wie er und auch in der Stadtkreuzen sich ihre Wege immer wieder. Aber wer ist die Frau, die ihn verzaubert?

Meine erste Rezension im neuen Jahr wird märchenhaft, ich habe mich nämlich mal wieder den Grimm-Chroniken gewidmet. Wie man unschwer erkennen kann, gab es dazu nen leckeren Donut,  Cappuccino und ne Kuscheldecke, die hat es allerdings nicht mit aufs Bild geschafft.^^
Neben Joe, der versucht, seine Schwester zu retten, dreht sich in „Träume aus Gold und Stroh“ die Story vor allem um Rapunzel, die nach die nach dem Salat benannt wurde, nach dem es ihrer Mutter in der Schwangerschaft gelüstete. Dieser Heißhunger brachte ihren Mann damals dazu, ein paar Pflanzen aus dem Garten der Königin zu stehlen und für diese ist nun der Preis fällig, seine Tochter. Die hat eine besondere Gabe, die sich die Königin zu Nutze macht.

Ja, was soll ich sagen, wieder einmal schafft es Maya Shepherd, einen der Charaktere aufgrund seiner Vorgeschichte in einem ganz anderen Licht erscheinen zu lassen. Natürlich werde ich nicht verraten, um wen es geht, aber diesmal hat sie mich ganz schön überrascht, soviel kann ich sagen. Erneut werden die Karten neu gemischt und es bleibt die Frage: Wer ist Freund, wer ist Feind?
Nach inzwischen 11 Bänden lässt sich dazu nach wie vor keine klare Aussage treffen und genau das liebe ich an dieser Reihe, man kann sich nie sicher sein. Selbst Rapunzel hat hier eine etwas andere Aufgabe als bei den Brüdern Grimm, denn eigentlich erledigt sie den Job einer anderen Märchenfigur. Warum das so ist, wird jedoch schon bald klar.
Auch diesmal gibt es wieder zwei Zeitebenen, die von Joe in der Gegenwart und die von Rapunzel, die über das Leben ihrer Familie erzählt. Margery ist eher eine Randfigur, aber ich vermute mal ganz stark, dass es Band 12 wieder ihr und ihrem unausweichlichen Schicksal widmet.
Natürlich hat es sich die Autorinnicht nehmen lassen, auf andere Märchen anzuspielen, wie beim Hochzeitskleid der Königin. zu ihr passt das irgendwie auch viel besser.^^

Immer noch schafft es Maya Shepherd, mich zu überraschen, dafür gibt es einen fetten Daumen nach oben und auch an Story und Schreibstil gibt es, wie immer, nichts auszusetzen. Das Spinnrad auf dem Cover zeigt, in welche Richtung es geht, wenn auch etwas anders, als erwartet.
Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als erneut 4 von 5 Miezekatzen zu vergeben.^^

01. „Die Apfelprinzessin“
02. „Asche, Blut und Schnee“
03. „Der schlafende Tod“
04. „Der Gesang der Sirenen“
05. „Der goldene Apfel“
06. „Der Tanz der verlorenen Seelen“
07. „Das Aschemädchen“
08. „Dornen, Rosen und Federn“
09. „Die verbotene Farbe“
10. „Der schwarze Spiegel“
11. „Träume aus Gold und Stroh“
12. „Das Mondmädchen“
13. „Die vergessenen Sieben“
14. „Der Sohn des Drachen“
15. „Rosenkuss und Dornenkrone“
16. „Der Dornenprinz“
17. „Wolfsblut im Sternenregen“
18. „Unterhalb des Horizonts“
19. „Hexenherz“
20. „Der Spiegelball“
21. „Blutrote Schwestern“
22. „Der Märchenschreiber“
23. „Das Unglückskind“
24. „Die Tochter des Todes“
25. „Das Labyrinth der Königin“
26. „Krieg der Farben“ 

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