“ … »Aber ich kann von niemandem verlangen, für mich an diesem Ort zu bleiben. Es ist einsam und schmerzhaft, dabei zusehen zu müssen, wie die Menschen, die man liebt, leiden, und nicht eingreifen zu können. Dieses Schicksal würde ich niemand anderem aufbürden wollen.« … “ (Seite 137)
Während Joe enttäuscht von seiner Schwester und seinem besten Freund ist, die ihn aus Sorge aus dem Kampf genommen haben, muss Will damit klarkommen, dass Margery ihn im Stich gelassen hat. Auch Maggy zweifelt inzwischen an der Prinzessin, die jetzt die Kontrolle über die Vampire übernommen hat.
Band 21 der Grimm-Chroniken hat so einiges zu bieten und man merkt immer mehr, dass es mit großen Schritten dem Ende entgegen geht. Allerdings ist immer noch nicht klar, was die Leser erwartet, denn die Karten werden immer wieder neu gemischt.
Der Spiegelball, die lebenden Toten und eine Prinzessin, die immer mehr von ihrem einst einfühlsamen Wesen verliert, in den letzten Bänden ging es hoch her. Es gab Opfer zu beklagen, neue Bündnisse wurde geschmiedet, alte Freundschaften sind scheinbar zerbrochen. Und immer, wenn man denkt, man weiß endlich, wie der Hase läuft, gibt es neue Erkenntnisse, die diese Vermutungen wieder über den Haufen werfen. Margery und Rosalie, die beiden ungleichen Schwestern, die zumindest zu Beginn für Licht und Schatten standen, haben immer noch eine tragende Rolle, wie schon das tolle Cover zeigt, doch inzwischen hat sich viel geändert. Während Rosalie mit Handlungen überrascht, die man ihr eigentlich nicht zugetraut hat, scheint Margery mit jedem ihrer Herzsplitter, den die Mitglieder der Sieben verlieren, mehr auf die dunkle Seite abzugleiten. Doch nicht nur die Geschwister haben ihre Last zu tragen, auch Simonja, die entscheidende 3. Partei, muss so einiges wegstecken. Ihr Zuhause ist zerstört und dann ist da noch die Sache mit Arian, an den sie ihr Herz verloren hat.
Auch wenn „Blutrote Schwestern“ mit 176 Seiten nicht besonders dick ist, schafft es auch dieser Band wieder, Hintergrundgeschichten zu beleuchten, offen gebliebene Fragen zu beantworten, neue aufzuwerfen und natürlich zu überraschen. Figuren, die vorher eher eine Nebenrolle gespielt haben, rücken mehr in den Mittelpunkt, während andere zur Seite treten, um ihnen Platz zu machen, für tragische Momente ist ebenfalls gesorgt. Genau das mag ich an dieser Reihe. Keiner der Charaktere ist sicher, sie alle wandeln auf einem schmalen Grat.
Maya Shepherd spielt erneut mit meinen Gefühlen und was soll ich sagen, ich liebe es, es ist so ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt. Man hat ein wenig Bammel und trotzdem steigt man für einen neuen Ritt ein, wieder und wieder.
Ich mag ja Märchenadaptionen und auch diesmal weiß Maya Shepherd zu überzeugen. Wieder einmal werden die Karten neu gemischt, aus Feinden werden, zumindest vorübergehend, Verbündete und alte Freunde verhalten sich seltsam, also wem kann man da noch vertrauen? Nun ja, ich vertraue zumindest darauf, dass es genauso spannend weitergeht und vergebe bis dahin gibt es 4 von 5 Miezekatzen.
01. „Die Apfelprinzessin“
02. „Asche, Blut und Schnee“
03. „Der schlafende Tod“
04. „Der Gesang der Sirenen“
05. „Der goldene Apfel“
06. „Der Tanz der verlorenen Seelen“
07. „Das Aschemädchen“
08. „Dornen, Rosen und Federn“
09. „Die verbotene Farbe“
10. „Der schwarze Spiegel“
11. „Träume aus Gold und Stroh“
12. „Das Mondmädchen“
13. „Die vergessenen Sieben“
14. „Der Sohn des Drachen“
15. „Rosenkuss und Dornenkrone“
16. „Der Dornenprinz“
17. „Wolfsblut im Sternenregen“
18. „Unterhalb des Horizonts“
19. „Hexenherz“
20. „Der Spiegelball“
21. „Blutrote Schwestern“
22. „Der Märchenschreiber“
23. „Das Unglückskind“
24. „Die Tochter des Todes“
25. „Das Labyrinth der Königin“
26. „Krieg der Farben“